Permission to Dive - Kunstpalast

Die Installation wurde in einem zwölf Meter lang-en Gangabschnitt im Museum Kunstpalast Düsseldorf anlässlich der Researchers Night (Science City – Nacht der Wissenschaften) am 27.09.2013 umgesetzt. Die Besucher der Ausstellung wurden durch den Gang in die Ausstellungsräume zum Thema Kommunikation und Medientechnik der Fachhochschule Düsseldorf geführt.

Die Installation ist in Zusammenarbeitarbeit mit Konrad Pesch und Michael Kahlert entstanden und wurde in Begleitung von Prof. Anja Vorman und Christian Geiger umgesetzt.

Raum und Klang

Raum

Entlang der rechten Wand des Gangs wurden sechs Beamer aufgebaut, die die reaktiven Visualisierungen auf eine Fläche im oberen Drittel der gegenüberliegenden Wand projizierten. Zusätzlich wurden fünf Infrarot-Kameras angebracht, die die Positionsdaten der Besucher im Gang tracken sollten. An der gegenüberliegenden Wand unterteilten acht Boxen den Gang in insgesamt vier Abschnitte.

Im Gang befindet sich eine virtuelle, für die Besucher unsichtbare fraktale Form, eine Julia-Menge, die ständig neu generiert wird. Die Trackingdaten der Kameras werden verwendet, um die Besucher auf der nicht sichtbaren Julia-Menge zu platzieren. Abhängig von ihrer Position auf der Menge werden Klänge erzeugt. Die erzeugten Töne orientieren sich an der Position des Besuchers auf der virtuellen Julia-Menge.

Klang

Die Klangwelten selbst entstehen über in Max-MSP selbstgeschriebene Synthesizer, die besonders darauf ausgelegt sind, Raumklang in den vier Bereichen des Ganges zu erzeugen. Hierbei entstehen Klänge sowohl von klassischen Klavier-ähnlichen Instrumenten, als auch abstrakte Tiefenwellen und hallende synthetische Gesänge. Die Intensität steigt abhängig von der Anzahl der Besucher im Gang und ihrer Bewegungsgeschwindigkeit.

Die Übersetzung dieser Daten erfolgt somit auf indirektem Wege, da die Installation in ihrer Suche nach Klängen durch den Besucher zwar angetrieben, jedoch nicht kontrolliert werden kann. Der Besucher produziert sozusagen Agenten, die den Klangraum erforschen. Hierbei können jedoch – ja nach Besucher-Position – von den Agenten-Algorithmen autonome Kompositionen entstehen.

Visualisierung

Eine dreidimensionale Version derselben Julia-Menge lässt visuell ein fraktales Gebirge entstehen. Dieses Gebirge wird jeweils genau an der Position des Besuchers auf dem virtuellen Fraktal und bei jedem Ton, der ausgelöst wird, im Querschnitt gesampled. Die Visualisierungen folgen dem Besucher gemeinsam mit dem erzeugten Klang durch den Gang.
Als farbliche Grundlage für die Visualisierung dienten Bilder aus verschiedenen Kunstepochen, die sich zum Zeitpunkt der Ausstellung zwar im Kunstpalast befanden, aber aufgrund eines Wasserschadens den Besuchern nicht zugänglich waren. Es war uns wichtig, die Sammlung des Museums auf diese Art in die Installation zu integrieren und den Besuchern somit die Möglichkeit zu bieten, sie auf andere Art und Weise wahrzunehmen.

Screencapture des Visualisierungsprozess