Love it like you stole it

Es werden zufällig ausgewählte impressionistische Gemälde zufällig ausgewählt und in einen klassischen goldenen Rahmen projiziert. Unter dem Rahmen befinden sich drei an Kabeln befestigte Pinsel in den Farben Rot, Grün und Blau, die dem Rahmen das Bild über einen Partikelfluss wieder entziehen. Dieser Partikelfluss beginnt, Pigment für Pigment ein Schriftbild aufzubauen, aus dem am Ende – d.h. wenn das Bild vollständig verschwindet – der Name des Künstlers und der Titel des Bildes ablesbar sind.

Während die von den Pinseln abgegebenen Farbpartikel die klassischen Pinselstriche des Impressionismus imitieren, sollen sowohl der gewählte Schriftschnitt, die ITC-Avantgarde, als auch die Farben der Pinsel selbst (Rot, Grün, Blau) Elemente der Designindustrie verkörpern: Die Schrift durch ihren symbolischen Wert für Fortschritt, die Farben der Pinsel durch ihre Repräsentation des Wandels von scheinbar echten Farbpigmenten zu digitalen Bildpunkten.

Diebstahl

Die Schrift stiehlt dem Gemälde die Farbe, um sich selbst mit ihr zu schmücken. Dieser Vorgang soll reflektieren, dass die Designindustrie, repräsentiert durch die Schrift, sich häufig der Ideen und ästhetischen Kon-zepte der klassischen Kunst bedient. Dieser Vorgang kann einerseits negativ gedeutet werden, weil die Produkte der Designindustrie in diesem (übersteigerten) Sinne bloße „Diebesgüter“ der Kunst sind. Zudem suggeriert die Installation in dieser Form, dass die Schrift (Designindustrie) das originäre Material der Kunst sogar verschwinden lässt.

Interpretiert man die Installation jedoch als Dokumentation von Wandel und Überleben der Kunst in unterschiedlichen Formen, hat sie eine durchaus positive Bedeutung.

Partikel basierte Typografie